Vermeer in Translation

Hans-J.-Vermeer-Reader

Vor einiger Zeit entstand die Idee, einen Reader mit grundlegenden translationswissenschaftlichen Texten von Hans J. Vermeer zu erstellen, um einen Einblick in die Arbeit des Translationstheoretikers zu gewähren. In Zusammenarbeit mit Professor Dr. Dilek Dizdar und Dr. Şebnem Bahadır werden Marina Dudenhöfer und ich, Anna-Lena Bubenheim, diese Aufgabe übernehmen.

Unser Projekt sieht vor, dass jeweils ein Reader in deutscher und englischer Sprache erscheinen wird, wobei sich die Textauswahl, sowie die Struktur der einzelnen Bücher teilweise unterscheiden werden. Das Ziel des Projektes ist es, grundlegende translationswissenschaftliche Texte von Hans J. Vermeer für Studierende, wie auch für Translationswissenschaftler, leicht zugänglich zu machen. Die Reader sollen darüber hinaus einer eingeschränkten Rezeption Hans J. Vermeers Beiträge zur Translationswissenschaft entgegenwirken, da sein Name nach wie vor oftmals ausschließlich mit der Skopostheorie in Verbindung gebracht wird. Daher werden gezielt Arbeiten von ihm zu anderen translationsrelevanten Themen, wie etwa der Sprachphilosophie, Translationsgeschichte, Kulturwissenschaft, Ethik etc., in die Reader mit aufgenommen.

Außerdem hat sich Ülker Ince bereit erklärt, türkische Relaisübersetzungen anzufertigen, d.h. sie wird die zuvor aus dem Deutschen ins Englische übersetzten Texte ins Türkische übertragen. Diese Texte sollen dann in einem türkischen Vermeer-Reader publiziert werden.

Das Projekt

Die Zusammenstellung der englischen und türkischen Reader erfordert am meisten Arbeit, da Hans J. Vermeer vorwiegend auf Deutsch publizierte – nur einige wenige der im Reader enthaltenen Texte wurden bereits auf Englisch verfasst. Daher wird es nötig sein, dass die meisten seiner grundlegenden Werke zunächst ins Englische und dann aus dem Englischen ins Türkische übersetzt werden. Bei der Übersetzung wird folgendermaßen vorgegangen:

  • Einige der Texte werden im Rahmen von Marina Dudenhöfers Deutsch-Englisch Übersetzungsübung am FTSK von Studierenden ins Englische übertragen (selbstverständlich mit ihrer vollsten Unterstützung). Dabei hat es sich Marina zur Aufgabe gemacht, dass die Übersetzungen skoposgerecht angefertigt werden; d.h. bei der Übersetzung der Vermeer-Texte wird seine bekannteste Theorie zur Anwendung kommen.
  • Die restlichen Texte werden von Marina Dudenhöfer ins Englische übersetzt, wobei Anna-Lena Bubenheim das Korrekturlesen übernehmen wird. Darüber hinaus wird Anna-Lena einige der auf Englisch verfassten Texte ins Deutsche übersetzen, wobei Marina das Korrekturlesen übernehmen wird.
  • Die englischen Übersetzungen werden dann von Ülker Ince ins Türkische übertragen.

Studentische Übersetzungen

WINTERSEMESTER 2010/2011

Da die Texte skoposgerecht übersetzt werden sollen, bekamen die Studierenden von Marina Dudenhöfer, die im Rahmen der Übersetzungsübung als Auftraggeberin fungiert, einen explizit formulierten Übersetzungsauftrag:

- Übersetzungsauftrag.

Spezifische Anforderungen an die Übersetzer, sowie Gestaltungsrichtlinien wurden in Zusammenarbeit mit Marina Dudenhöfer ausgearbeitet:

- Gestaltungsrichtlinien.

Im Wintersemester 2010/2011 wurden die folgenden beiden Ausgangstexte übersetzt:

- „Naseweise Bemerkungen zum literarischen Übersetzen“ (In: TEXTconTEXT 1, 1986, 145-150),

- „Text und Textem“ (In: TEXTconTEXT 5, 1990, 108-114).

Um ein besseres Verständnis von Vermeers translationswissenschaftlichen Konzepten auf Seiten der Studierenden zu gewährleisten und die Terminologierecherche zu erleichtern, wurde mit einer Reihe von Paralleltexten gearbeitet:

Die Erfahrungen, die im Rahmen dieses Übersetzungsprojekts gemacht wurden, haben wir in Form von Erfahrungsberichten festgehalten:

- Erfahrungsbericht des Auftraggebers,

- Erfahrungsbericht des Übersetzungsteams.

Im Rahmen der Übersetzungsübung entstand ebenfalls ein Glossar, welches wichtige Terminologie im Zusammenhang mit Hans J. Vermeers Translationstheorie beinhaltet:

- Glossar (wird in Kürze zur Verfügung stehen)

Übersetzungsteam: Rami Ashhab, Colleen Chapman, Sebastian Daniell, Maša Dolanc, Elizabeth du Preez, Patricia Graham, Pascaline Gwarmba, Pamela-Nina Kühn, Zia Papar, David Sakic, Beth Skinner, June Straghan, Caitriona Tracey
Terminologierecherche
: Rami Ashhab, Colleen Chapman, Patricia Graham, Zia Papar
Korrekturleser: Anna-Lena Bubenheim, Colleen Chapman, Marina Dudenhöfer
Recherche
: Anna-Lena Bubenheim, Elizabeth du Preez, Pamela-Nina Kühn, David Sakic
Gestaltungsrichtlinien: Beth Skinner
Formatierung: Pamela-Nina Kühn
Erfahrungsbericht Übersetzungsteam: June Straghan, Caitriona Tracey

Unsere Übersetzungen sind allesamt das Ergebnis einer gut funktionierenden Gruppenarbeit.

SOMMERSEMESTER 2011

In diesem Semester wurde ein längerer Ausgangstext übersetzt:

- "Übersetzen als kultureller Transfer" (In: Mary Snell-Hornby (Hrsg.). Übersetzungswissenschaft - eine Neuorientierung. Zur Integration von Theorie und Praxis. Tübingen: Francke Verlag (1994), 30-53)

Wie im vergangenen Semester auch erhielten die Studierenden einen Übersetzungsauftrag. Sie arbeiteten darüber hinaus mit den im Vorfeld zusammengestellten Gestaltungsrichtlinien und das im vorherigen Semester begonnene Glossar wurde in diesem Semester erweitert.

Es wurden größtenteils dieselben Paralleltexte verwendet; die Textsammlung wurde durch die folgenden beiden Texte ergänzt:

- “Is translation a linguistic or a cultural process?” von Hans J. Vermeer. In: Ausgewählte Vorträge zur Translation und anderen Themen. Berlin: Frank & Timme (2007), 19-29

- “The theory of translatorial action (Holz-Mänttäri)” von Christina Schäffner. In: Mona Baker (Hrsg.). Routledge Encyclopedia of Translation Studies, 1. Aufl. London/New York: Routledge (1998/2001), 3-5

Auch diesmal haben wir unsere Erfahrungen, die wir bei der skoposgerechten Übersetzung von Vermeer-Texten gemacht haben, in Form von Erfahrungsberichten festgehalten:

- Erfahrungsbericht des Auftraggebers

- Erfahrungsbericht des Übersetzungsteams

- Erfahrungsbericht der Übersetzerin dieser Homepage

Übersetzungsteam: Anna-Lena Bubenheim, Elizabeth du Preez, Caitliona Gallagher, Patricia Graham, Prajakta Kuber, Elena Murgolo, Nicola Murray, Beth Skinner
Terminologierecherche: Beth Skinner
Korrekturleser: Şebnem Bahadır, Anna-Lena Bubenheim, Marina Dudenhöfer
Recherche: gesamte Gruppe
Formatierung: gesamte Gruppe
Erfahrungsbericht: gesamte Gruppe

Die Mehrzahl der Studierenden betonte, dass sie die Erfahrung an einem solchen Projekt mitzuarbeiten, als sehr lehrreich empfanden.

EIGENSTÄNDIGES PROJEKT

In diesem Semester wurde ein weiterer Vermeer-Text von einer einzelnen Studierenden übersetzt. Sie profitierte bei ihrer Arbeit in großem Maße von den Gestaltungsrichtlinien und dem Glossar, welche bereits im Vorfeld ihrer Arbeit von anderen Studierenden erarbeitet worden waren. Für ihren Übersetzungsauftrag waren gute Französischkenntnisse von Nöten.

Ausgangstext:

- “Einige Antworten auf Derridas Fragen, was eine relevante Übersetzung sei” (In: Lebende Sprachen, 3/2005, 116-119)

Zusätzliche Paralleltexte:

- “Qu’est-ce qu’une traduction ‘relevante’?” von Jacques Derrida. In: Quinzièmes Assises de la Traduction Littéraire (Arles 1998). Actes Sud 1999, 21-48

- “What is a ‘relevant’ translation?” von Jacques Derrida, übersetzt von Lawrence Venuti. In: Critical Inquiry, 27.2 (Winter 2001), 174-200

- Beiträge zu “deconstruction”, “hermeneutics” und “translatability”. In: Mona Baker und Gabriela Saldanha (Hrsg.). Routledge Encyclopedia of Translation Studies, 2. Aufl. London/New York: Routledge, 2009/2011

- “Translating Derrida on Translation: Relevance and Disciplinary Resistance” von Lawrence Venuti. In: The Yale Journal of Criticism 16.2 (2003), 237-262

Übersetzung und Formatierung: Annie Scrugli
Recherche: Anna-Lena Bubenheim, Marina Dudenhöfer, Alexander Hubert, Annie Scrugli
Korrekturleser: Şebnem Bahadır, Anna-Lena Bubenheim, Marina Dudenhöfer

Das hier beschriebene Projekt weicht von den anderen Übersetzungsprojekten insofern ab, als eine Übersetzerin alleine den gesamten deutschen Ausgangstext ins Englische übertragen hat. Die drei hier erwähnten Korrekturleserinnen sind für die Korrekturen aller Texte für den Hans-J.-Vermeer-Reader zuständig.

WINTERSEMESTER 2011/2012

In diesem Semester übersetzten wir einen kürzeren, dafür jedoch recht schwierigen Ausgangstext:

- "Erst die Unmöglichkeit des Übersetzens macht das Übersetzen möglich" (In: Übersetzung als Medium des Kulturverstehens und sozialer Integration, Joachim Renn, Jürgen Straub, Shingo Shamada (Hrsg.). Frankfurt/New York: Campus Verlag (2002), 125-143)

Wir verwendeten dieselben Paralleltexte wie in den letzten Semester und fügten drei weitere Texte hinzu:

- "Function plus loyalty". In: Translating as a purposeful activity, Christiane Nord. Manchester/New York: St. Jerome (1997), 123-128

- "Langue and parole". In: Translation - an advanced resource book, Basil Hatim and Jeremy Munday. London/New York: Routledge (2004), 27-28

- "Translation als Oberbegriff". In: Entwicklungslinien der Translationswissenschaft - von den Asymmetrien der Sprachen zu den Asymmetrien der Macht, Erich Prunč. Berlin: Frank & Timme (2007), 13-14

Auch in diesem Semester möchten wir von unseren Erfahrungen beim Übersetzung von Vermeer-Texten unter Anwendung seiner Skopostheorie berichten:

- Erfahrungsbericht des Auftraggebers,

- Erfahrungsbericht des Übersetzungsteams.

Übersetzungsteam: Anna-Lena Bubenheim, Mark Casey, Sebastian Daniell, Ekaterina Gurova, Jeremy Herry, Miodrag Mijatovic, Richard Pearson, Amanda Stanfield, Anna Steilen, Konstantina Stergiou, Emily Wattison

Terminologierecherche: Anna Steilen (Hauptterminologin), gesamtes Übersetzungsteam

Korrekturleser: Şebnem Bahadır, Anna-Lena Bubenheim, Marina Dudenhöfer

Recherche: gesamtes Übersetzungsteam

Formatierung: gesamtes Übersetzungsteam

Erfahrungsbericht Übersetzungsteam: gesamtes Übersetzungsteam

In diesem Semester bestand das Übersetzungsteam zum Großteil aus Studierenden im ersten Semester, die bisher wenig bis gar keine Übersetzungserfahrungen gemacht hatten. Für sie bedeutete das Projekt, dass sie eine Menge über Vermeer und die Arbeit an einem authentischen Übersetzungsprojekt gelernt haben. Ein Studierender hat dies sehr treffend zusammengefasst:

"Ehrlich gesagt würde ich es als vermessen ansehen, nun, da wir am Ende unseres Vermeer Übersetzungsprojekts stehen, zu behaupten, ich hätte nun ein Verständnis von Vermeer und von seinen komplexen Gedanken: das habe ich nicht. Ich kann allerdings mit Sicherheit sagen, dass ich nun ein besseres Verständnis von ihm und seinen Ideen und von der Skopostheorie und ihren grundlegenden Elementen habe."

SOMMERSEMESTER 2012

In diesem Semester haben wir den bisher schwierigsten Ausgangstext übersetzt, ein Kapitel aus einer von Vermeers letzten Publikationen:

- "Die Aporia des Translators - Die Freiheit des Translators" (In: Kapitel 10, Versuch einer Intertheorie der Translation, Hans J. Vermeer. Berlin: Frank & Timme (2006), 367-376)

Übersetzungsteam: Bobbye Abney, Kristopher Brame, Silke Knieling, Amanda Stanfield, Anna Steilen, Prerna Walhekar

Terminologierecherche: Anna Steilen

Korrekturleser: Şebnem Bahadır, Anna-Lena Bubenheim, Marina Dudenhöfer

Recherche: Whole team, Susanne Hagemann

Formatierung: Whole team

Erfahrungsberichtung Übersetzungsteam: Amanda Stanfield, Anna Steilen

Zusätzlich zu den oben bereits aufgeführten Texten wurden folgen Paralleltexte verwendet:

- "Luhmann's theory of autopoietic social systems" von David Seidl. Munich Business Research, LMU Munich School of Management (2004). Siehe: http://www.zfog.bwl.uni-muenchen.de/files/mitarbeiter/paper2004_2.pdf

- "Sociological approaches" von Moira Inghilleri. In: Routledge Encyclopedia of Translation Studies, 2. Aufl. London/New York: Routledge (1998, 2009, 2011), 279-282

- "Sociology of translation" von Michaela Wolf. In: Handbook of Translation Studies, Band 1. Amsterdam/Philadelphia: Benjamins (2010), 337-343

- "The implications of a sociological turn" von Michaela Wolf. In: Translation Research Projects 2. Tarragona: Intercultural Studies Group (2009), 73-79

Der o.g. Text war der letzte Text, der von Studierenden im Rahmen einer Übersetzungsübung übersetzt wird, daher haben wir versucht, in unseren Erfahrungsberichten eine Art Bilanz des Übersetzungsprojektes zu ziehen:

- Erfahrungsbericht des Auftraggebers

- Erfahrungsbericht des Übersetzungsteams

Um dieses Kapitel des Vermeer-Reader-Projekts abzuschließen, lassen wir die Worte einer Teilnehmerin für sich sprechen:

"[Vermeers] Skopostheorie stellt einen sehr pragmatischen Ansatz für die Translation dar und dennoch scheint es mir manchmal so als wollte [er] (vielleicht sogar absichtlich) die Anwendbarkeit seiner Theorie hinter seiner grandiosen Rhetorik und seinen obskuren Formulierungen verbergen. Nachdem ich den Kampf mit seinem Schreibstil gewonnen und die Aussagen hinter seinen komplexen Formulierungen entschlüsselt habe, und dies mehr als einmal, weiß ich nun die Herausforderung, Vermeer zu übersetzen, zu schätzen. Man stellt die eigenen deutschen Sprachkenntnisse auf die Probe, versucht, Vermeers mathematische Logik zu durchdringen und ein ähnlich beeindruckendes (wenn auch nicht immer ebenbürtiges) Meisterwerk im Englischen zu schaffen, reich an Ausdruckskraft und gedanklich extrem anspruchsvoll; dabei wird die eigene Geduld oftmals ebenso auf die Probe gestellt und man braucht eine Menge Ausdauer, Verständnis und Können, Dinge, bei denen wir (als einfache Übersetzungsstudenten) mitunter noch nicht den Erwartungen entsprechen. Vermeer zu übersetzen ist in jedem Sinne des Wortes eine lehrreiche Erfahrung und eine, die mir – wie ich festgestellt habe – in der Zukunft fehlen wird."

ÜBERSETZUNGEN AUßERHALB DES UNTERRICHTS

SOMMER 2011
Im Rahmen des Projektes wurden in diesem Sommer noch zwei weitere Übersetzungen angefertigt, eine vom Deutschen ins Englische und eine vom Englischen ins Deutsche.

1. Marina Dudenhöfer übersetzte einen Grundlagentext von Hans J. Vermeer aus dem Jahre 1978 ins Englische.

Ausgangstext:

- "Ein Rahmen für eine allgemeine Translationstheorie" (In: Lebende Sprachen, 3/1978, 99-102)

Zusätzliche Paralleltexte:

- The Linguistics Encyclopedia, 2. Aufl., Kirsten Malmkjær (Hrsg.), London/New York: Routledge (2004)

Übersetzung, Formatierung und Recherche: Marina Dudenhöfer

Korrekturleser: Şebnem Bahadır, Anna-Lena Bubenheim, Dilek Dizdar

2. Anna-Lena Bubenheim übersetzte einen der wenigen Texte, die Hans J. Vermeer auf Englisch verfasst hat.

Ausgangstext:

- “No ‘State of the Art’” (Manuskript eines Vortrags im Rahmen der Konferenz “Translation and Translation – des Faux Amis” im April 2007 an der Boğaziçi University, Istanbul)

Zusätzliche Paralleltexte:

- Vermeer, Hans J. “Auf der Suche nach (neuen) Grundlagen für eine Translationstheorie“ (Manuskript der gleichnamigen Vorlesung, die Hans J. Vermeer im Sommersemester 2008 am Fachbereich für Translation-, Sprach- und Kulturwissenschaften in Germersheim hielt)

Übersetzung, Formatierung und Recherche: Anna-Lena Bubenheim

Korrekturleser: Şebnem Bahadır, Marina Dudenhöfer

Abschließend möchten wir unsere Arbeit mit einem Zitat von Lawrence Venuti kommentieren:

To be sure, translating the work of this contemporary French philosopher requires that one be a specialist in a certain sense, possessing a knowledge not only of the French language, but of continental philosophical traditions, and not only of translation practices between French and English, but of the discursive strategies that have been used to translate Derrida’s writing over the past thirty years. Yet these different kinds of specialized knowledge are not sufficient for the task: one must also desire to translate Derrida.

[Es ist sicher nicht übertrieben, wenn man behauptet, um Derrida, einen der großen französischen Philosophen unserer Zeit, übersetzen zu können, bedarf es ganz besonderer Fähigkeiten; es erfordert nicht nur die Beherrschung der französischen Sprache, sondern auch eine umfassende Kenntnis der kontinentaleuropäischen Philosophietradition, man muss sich nicht nur mit der Übersetzungspraxis zwischen Englisch und Deutsch auskennen, sondern auch mit den diskursiven Strategien vertraut sein, mithilfe derer Derrida innerhalb der letzten dreißig Jahre übersetzt wurde. Und doch wären all diese Fähigkeiten umsonst, wenn man nicht eines besitzt: den Wunsch, Derrida zu übersetzen.]

(aus: “Translating Derrida on Translation: Relevance and Disciplinary Resistance”. In: The Yale Journal of Criticism (2003), Band 16, Nr. 2, 237-262. [Deutsche Übersetzung: A.B.])

Vermeers Schreibstil hat ein wenig von allem: Philosophie, Geschichte, Literatur, Linguistik und Translationswissenschaft; dies macht es nicht einfach, ihn zu übersetzen. Man muss vor allem eines besitzen: den Wunsch, Vermeer zu übersetzen. Wir haben ihn.

Eine ausführliche Beschreibung der Erfahrungen, die wir im Laufe unserer Übersetzungsarbeit im Rahmen des Projekts gemacht haben, kann im folgenden Bericht nachgelesen werden:

- Erfahrungsbericht der beiden Übersetzerinnen.