Und was darf's dazu sein? Die Studienschwerpunkte (bis Sommersemester 2023)

Im Master Translation können Sie die vier Wahlpflichtmodule in folgenden Varianten belegen:

  1. Sie wählen einen Studienschwerpunkt, der aus zwei Wahlpflichtmodulen gebildet wird. Zwei weitere Wahlpflichtmodule können Sie frei belegen.
  2. Sie wählen zwei verschiedene Studienschwerpunkte, die alle vier Wahlpflichtmodule umfassen.
  3. Sie wählen für alle vier Wahlpflichtmodule den gleichen Studienschwerpunkt, d.h. Sie belegen den Schwerpunkt doppelt, sofern ein entsprechendes Lehrangebot vorhanden ist.
  4. Sie wählen keinen Studienschwerpunkt und können die vier Wahlpflichtmodule frei belegen.

Sie können zwischen folgenden Studienschwerpunkten wählen:

Fachdolmetschen (Community Interpreting)

Im Studienschwerpunkt Fachdolmetschen setzen sich Studierende mit mehrsprachiger Kommunikation in sozialen und medizinischen Einrichtungen auseinander. Gespräche auf Ämtern und Behörden, in Schulen und Kindergärten oder in Krankenhäusern sind durch fachliche sowie sprachliche und kulturelle Barrieren geprägt und benötigen daher kompetente Vermittlung. Für Studierende im MA Translation bietet dieser Studienschwerpunkt eine Möglichkeit, das eigene Profil zu ergänzen, da sich wissenschaftliche Erkenntnisse aus den Bereichen Gesprächsdolmetschen und mündliche Fachkommunikation gut auf andere Kommunikationsanlässe übertragen lassen. Der Schwerpunkt ist in ein grundlegendes und ein vertiefendes Modul gegliedert, wobei zur Vertiefung in der Regel Veranstaltungen in den Einzelsprachen bzw. der Interkulturellen Germanistik gewählt werden.

Weitere Informationen zu diesem Studienschwerpunkt erhalten Sie bei:
Univ.-Prof. Dr. Dilek Dizdar (Arbeitsbereich Interkulturelle Germanistik)

Fachübersetzen

Im Studienschwerpunkt Fachübersetzen stehen sprachenpaarspezifische und sprachenübergreifende Problem- und Fragestellungen zur Fachkommunikation und –übersetzung im Vordergrund. Aktuellste Entwicklungen im Bereich der Sprach- und Translationstechnologien, der computergestützten Translation oder der Recherche werden vorgestellt und getestet. So werden beispielsweise web- und korpusbasierte Recherchetechniken für hochspezialisierte Fachübersetzungskontexte eingesetzt. In komplexen und authentischen Projektumgebungen werden zudem Methoden und Strategien des Qualitäts-, Projekt- und Prozessmanagements eingeübt.

Dieser Schwerpunkt soll einerseits in aktuelle Forschungsfragen der Fachkommunikation und –übersetzung einführen (z.B. Entwicklung und Evaluierung von Maschineller Übersetzung und Postediting), andererseits soll er die Studierenden gleichermaßen auf die Aufgaben von qualifizierten Fachübersetzern vorbereiten. Besondere Berücksichtigung findet hierbei die Vermittlung von Entscheidungs-, Evaluations- und weiterer metakommunikativer Kompetenzen, die zum Projektmanagement befähigen, eine hohe Übersetzungsqualität ermöglichen und die Kommunikation mit dem Auftraggeber und anderen am Translationsprozess Beteiligten sicherstellen.

Weitere Informationen zu diesem Studienschwerpunkt erhalten Sie bei:
Univ.-Prof. Dr. Silvia Hansen-Schirra (Arbeitsbereich Englische Sprach- und Übersetzungswissenschaft)

Inter- und Transkulturelle Studien

Dieser Studienschwerpunkt bietet Studierenden des MA Translation die Möglichkeit, ihre Kenntnisse über verschiedene kulturelle Akteure und Austauschprozesse zwischen unterschiedlichen Wissensformen zu vertiefen und ihr Selbstverständnis als Kulturvermittler zu stärken.

Ein fächerspezifisches Lehrangebot im Bereich der Kulturwissenschaft wird hierzu durch übergreifende Veranstaltungen ergänzt. Das fächerspezifische Lehrangebot umfasst ein breites Themenspektrum mit unterschiedlichen Untersuchungsfeldern, die sich an der Relevanz für die jeweiligen Sprach- und Kulturräume bemessen. Den gemeinsamen Ausgangspunkt bildet die translatorische Perspektive des Verständnisses für Differenz und der Bemühung um Vermittlung zwischen unterschiedlichen Logiken, Diskursen und Mentalitäten. Auf dieser Basis können in den Vorlesungen, Übungen und Seminaren der beteiligten Fächer sozio-kulturelle, kulturgeographische und historische Fragestellungen mit aktuellem Bezug ebenso erforscht werden wie literarische, künstlerische und mediale Ausdruckswelten.

Das fächerübergreifende Angebot besteht zurzeit aus zwei Ringvorlesungen, die im Wechsel jeweils im Wintersemester angeboten werden, und einer einführenden Lehrveranstaltung. In der interdisziplinären Ringvorlesung „Kulturwissenschaft: Epochen, Methoden, Ansätze“ werden ausgewählte kulturwissenschaftliche Themen von den beteiligten Professuren vorgestellt.

Wird die MA-Arbeit im Bereich des Studienschwerpunktes gewählt, bietet dies den Studierenden die Möglichkeit zur eigenständigen fächerverbindenden Forschungsleistung, bei der Themen an den Schnittpunkten der jeweiligen Sprachkombination besonders willkommen sind und von den beiden Fachvertretern gemeinsam betreut werden.

Beteiligte Professor*innen, bei denen Sie auch nähere Informationen erhalten können, sind:
Univ.-Prof. Dr. Jutta Ernst (Arbeitsbereich Amerikanistik)
Univ.-Prof. Dr. Andreas Gipper (Arbeitsbereich Italienisch und Arbeitsbereich Französisch)
Univ.-Prof. Dr. Cornelia Sieber (Arbeitsbereich Spanische und Portugiesische Kulturwissenschaft)

Konsekutiv- und Simultandolmetschen (bis Wintersemester 2022/23)

Im Studienschwerpunkt „Konsekutiv- und Simultandolmetschen“ werden Grundlagenkompetenzen für das Simultan- und/oder Konsekutivdolmetschen erworben. Hierfür werden Dolmetschmodule der Stufen 1+2 des MA Konferenzdolmetschen verwendet. Die Module werden mit Dolmetschprüfungen abgeschlossen, die in Länge und Schwierigkeitsgrad denen der jeweiligen Stufen des MA Konferenzdolmetschen entsprechen.

Für die Module gelten dieselben Zugangsvoraussetzungen wie zum MA Konferenzdolmetschen, d.h. es erfolgt ein Eignungstest, der in der Regel in der Woche vor Vorlesungsbeginn im Wintersemester durchgeführt wird. Er besteht aus einer mündlichen Prüfung von 30 Minuten Dauer in der B-Sprache bzw. 20 Minuten Dauer in der C‑Sprache. Voraussetzung für eine Zulassung sind die hervorragende Beherrschung der Muttersprache sowie der Fremdsprache, eine sehr gute Allgemeinbildung, eine ausgeprägte kommunikative Kompetenz sowie eine grundsätzliche Eignung für das Dolmetschen.

Dieses Lehrangebot ist für Studierende gedacht, die innerhalb des MA Translation einen Schwerpunkt auf das Dolmetschen legen möchten. Nicht alle Sprachen bieten diese Module an. Das Lehrangebot kann sich je nach Sprache auch an Studierende mit Deutsch als erster Fremdsprache richten.

Diese Module entsprechen nicht einem Studienabschluss im Konferenzdolmetschen und befähigen auch nicht zur Arbeit als Konferenzdolmetscher. Sie können als Grundlage für das Community-Dolmetschen dienen oder für ein sich anschließendes Studium im Bereich MA Konferenzdolmetschen.

Hier finden Sie weitere Informationen, u.a. die Ansprechpartner*innen für weitere Fragen.

Literatur- und Medienübersetzen

Veranstaltungen des Studienschwerpunkts Literatur- und Medienübersetzen können von allen deutschen und ausländischen Studierenden des Masterstudiengangs Translation belegt werden.

Das Lehrangebot umfasst sowohl theoretische bzw. forschungsorientierte Veranstaltungen als auch solche mit ausgeprägtem Praxisbezug. Neben Vorlesungen und Seminaren zur Literatur- und Übersetzungsgeschichte sowie zur Poetik des Übersetzens bekommen Studierende Einblicke in den aktuellen Kulturbetrieb mit dem Fokus auf die Schnittstelle zwischen dem literarischen und dem translatorischen Feld (Buchmessen, Literaturzeitschriften, Verlagswesen, Übersetzerpreise und -stipendien, Copyright- und Lizenz-Fragen, Künstlerhäuser, Literaturagenturen etc.). An übersetzungsgeschichtlicher Grundlagenforschung einschließlich Archivrecherchen interessierte Studierende sind zur Mitarbeit am derzeit entstehenden Germersheimer Übersetzerlexikon eingeladen, z. B. in Form von Seminar- und Master-Abschlussarbeiten zu Leben und Werk einzelner Übersetzer.

Im Studienschwerpunkt werden je nach Kapazität der einzelnen Fächer sowohl sprachenpaarbezogene wie sprachenübergreifende Übersetzungsübungen angeboten. In diesen Übungen werden verschiedene literarische Textgattungen und Genres behandelt, z. B. Prosatexte, Gedichte, Theatertexte, Märchen, Kinderliteratur, philosophische und geisteswissenschaftliche Texte, Comics, Nonsens-Literatur. Auch Aspekte der Filmuntertitelung oder des intralingualen und intermedialen Übersetzens werden in einzelnen Veranstaltungen behandelt. Um der großen, durch unseren Fächerkanon nicht vollständig abgedeckten Sprachenvielfalt der Studierenden gerecht zu werden, wird regelmäßig eine Übung zum so genannten Relais-Übersetzen („aus allen Sprachen in alle Sprachen“) angeboten, in der auch Teilnehmer z. B. aus Finnland, Lettland, Armenien oder der Mongolei mit ihren jeweiligen Muttersprachen arbeiten können.

Im Rahmen des Schwerpunkts sind die Studierenden aufgefordert, das literarische Leben am Fachbereich aktiv mitzugestalten, zum Beispiel durch Mitwirkung an kleineren Literaturausstellungen, an Lesungen („Poesie der Nachbarn“), an wissenschaftlichen Tagungen zum Thema Literaturübersetzen, an der Herausgabe einer Literaturzeitschrift oder einer mehrsprachigen Anthologie (Projekt-Arbeit Vom Blatt zum Buch), durch Betreuung von Übersetzer*innen, die als Gäste an den Fachbereich kommen. Einzelne Studierende können Praktika im Künstlerhaus Edenkoben absolvieren.

Im Studienschwerpunkt insgesamt geht es auch um Sprachbegeisterung, um Freude an intensivster Textarbeit und einen möglichst kreativen Umgang mit der eigenen Muttersprache.

Weitere Informationen zu diesem Studienschwerpunkt erhalten Sie bei:
Univ.-Prof. Dr. Renata Makarska (Arbeitsbereich Polnisch)

Translationswissenschaft und –didaktik

Der Studienschwerpunkt Translationswissenschaft und –didaktik widmet sich Forschungsfragen aus unterschiedlichen Bereichen der Translationswissenschaft, z.B. Translationstheorien, Translationskritik, Translationsdidaktik, angewandte und praktische Translationsforschung. Besondere Berücksichtigung finden hierbei methodische Fragestellungen; diese reichen von einer kritischen Auseinandersetzung mit der Theorie- und Begriffsbildung bis hin zu empirischen Analysen. Für letztere werden Methoden wie die Korpuslinguistik, Lautes Denken, Interviewtechniken, Eyetracking, Keylogging, EEG-Untersuchungen usw. eingesetzt. Dabei sollen die Analyse und Reflexion komplexer translationswissenschaftlicher Zusammenhänge sowie die Bearbeitung von konkreten translatologischen Problemstellungen in der akademischen Forschung gleichermaßen im Vordergrund stehen. Dieser Schwerpunkt richtet sich insbesondere an Studierende, die als langfristiges Ziel eine translationswissenschaftliche Promotion anstreben.

Weitere Informationen zu diesem Studienschwerpunkt erhalten Sie vorläufig bei:
Univ.-Prof. Dr. Silvia Hansen-Schirra (Arbeitsbereich Englische Sprach- und Übersetzungswissenschaft)